Ein kleiner Mutmacher an alle Eltern.

Die GAPS Diät klingt für euch toll, aber ihr habt keinen blassen Schimmer, wie ihr euren Kids die Kartoffelchips entreißen und einen Becher Brühe schmackhaft machen sollt? Keine Sorge, so geht es allen Eltern. Das sogenannte „Fussy Eating“ also „schwierige Essgewohnheiten“ trifft auf die meisten GAPS-Kinder (und viele Erwachsene) zu. Diejenigen, die in uns wohnen, also die Mikroben, diktieren uns, was wir essen sollen. Denn sie wollen hauptsächlich eines: sich vermehren und Kolonien bilden. Dies gilt besonders für pathogene, also durchaus krankmachende Stämme im Darm. Wenn die nützliche Darmflora aus diversen Gründen geschwächt wurde, haben es die pathogenen Bewohner plötzlich leicht. Sie fangen an, größere Kolonien zu bilden und senden unserem Gehirn die Lust oder sogar auch Sucht nach ihrem Futter. Zum Beispiel Chips, Schokolade, Pommes, Gummibärchen, Kuchen, alles was eben aus Zucker, verarbeiteten Kohlenhydraten und Transfetten besteht. Hoch schädlich für die Darmschleimhaut und nur gut für die pathogenen Stämme. Das bedeutet, wenn unsere Kinder ihr Essen auf nur wenige Nahrungsmittel, besonders aus diesem Spektrum, einschränken, ist das eine Alarmstufe rot für alle Eltern ?

Nun, wie schaffen wir es jetzt, unsere Kinder aus diesem Teufelskreis und ihrer Sucht herauszuholen. Es ist ja praktisch eine Art Entzug, der dort stattfinden muss. Die pathogenen Stämme bilden in ihrem Stoffwechsel ein Endotoxin und dies gelangt meist irgendwann durch die geschwächte Darmschleimhaut in den Blutkreislauf und über die Blut-Hirn-Schranke. Einige dieser Toxine sind hochgradig neurotoxisch und einige Stoffe aus der misslungenen Verdauung von Kasein und Gluten werden in einer Struktur vom Darm resorbiert, die so nicht in das Blut gelangen sollte. Es sind morphinartige Strukturen, welche das Gehirn entsprechendes Feedback zu diesem Nahrungsmittel geben lassen. Ja, unsere Kleinen können oft gar nichts dafür, wenn sie den ganzen Tag nach Schokolade schreien.

Zucker wirkt sich im Stoffwechsel der pathogenen Stämme als eine Alkoholabspaltung auf den Körper aus. Somit gilt es nun unseren Kindern ihr „neues“ Essen, was ihre Körper so dringend benötigen, schmackhaft zu machen. Hierfür habe ich in meiner Ausbildung zum GAPS Coach sogar das „Mealtime Management Protocol“ von Linda Patterson kennenlernen dürfen. Es ist eine ausgeweitete und toll durchdachte Weise, wie man Stück für Stück dem Ziel etwas näherkommt. Letztlich basiert es auf dem Tipp, den Dr. Natasha Campbell-McBride schon in ihrem gelben Buch dazu gibt: das „Erst-Wenn-Belohnungsprinzip“.

Die Kinder lernen spielerisch über Belohnungen (das können Spielzeuge oder in ganz schwierigen Fällen die Lieblingsnascherei sein) ihr nahrhaftes Essen anzunehmen. Mit jedem Fortschritt werden die Happen oder Schlucke größer und mehr, bis das Kind einen ganzen Teller akzeptiert. Schön in der Theorie aber in der Praxis unmöglich? Das dachten schon viele und wurden eines Besseren belehrt. Es fordert Durchhaltevermögen, Nerven und Ruhe, aber die zahlen sich aus!

Zur Einführung der GAPS-Ernährung bei Kindern mache ich euch ganz bald ein Video.

Ich habe hier schon einmal einige kleine Anregungen zusammengefasst, wie ihr es euren Kindern generell einfacher machen könnt, ihre Mahlzeiten als schön und als Event zu empfinden. Hier meine Tipps:

  • Esst alle zusammen und das Gleiche!
  • Die Kinder dürfen sich das Essen selbst auffüllen
  • Falls es Tellergerichte sind, macht die Portionen sehr klein und nicht überfordernd groß
  • Sucht euch spannendes Besteck * mit Tiermotiven, oder dem, wovon euer Kind echter Fan ist (Paw Patrol , PJ Masks oder was auch immer) – das Besteck gibt es ausschließlich für das gesunde GAPS-Essen
  • Für Brühe gibt es tolle Becher * mit blinkenden oder glitzernden Aufdrucken und super interessanten Strohhalmen. Versucht, euch vorzustellen, wie ihr es mit Kinderaugen wahrnehmen würdet. Besonders für autistische Kinder ist etwas Reizvolles am Geschirr spannend und erhält ihre Aufmerksamkeit. Schaut einfach einmal Online, was eurem Kind gefallen könnte.
  • Präsentiert das Essen in Form eines Gesichts oder einer anderen Form auf dem Teller. Ein Haufen Möhren in Brühe zermatscht ist lange nicht so ansprechend, wie als wenn die gekochten Möhrenscheibchen als Herz auf dem Teller liegen und das Fleisch in der Mitte als Füllung. Die Brühe dazu aus dem Blinkebecher, und schon wird das Essen besonders
  • Suppen mit Strohhalmen reichen. Viele Kinder trinken ihre Suppe lieber mit Strohhalmen und für gute Tischmanieren ist später wieder Zeit. Hier geht es darum, dem Kind möglichst reichlich nahrhafte, dringend benötigte Lebensmittel zu geben.
  • Meine Erfahrung zeigt, dass Kinder es toll finden, ihr Essen in einer schönen Schale mit Deckel oder in einer Brotdose in Tierform oder ähnlichem serviert zu bekommen. Sie dürfen es selbst aufmachen und dazu gibt es vielleicht von Mama und Papa ein tolles Geräusch oder ein WOOOOOW.
  • Jeder Bissen des neuen Essens oder Schluck der Brühe wird gefeiert. Wie Geburtstag, Weihnachten und Ostern zusammen. Ihr dürft richtig Gas geben, es ist entscheidend!
  • Kein Zwang, kein Druck, keine schlechte Stimmung – das ist die Basis, damit die Kinder Vertrauen und Lust für ihre neue Ernährung empfinden.

Das Wichtigste zum Schluss: NICHT AUFGEBEN! Die ersten Tage sind super anstrengend und es benötigt viel Selbstkontrolle und Zuversicht, um einfach weiterzumachen. Bleibt dran und holt euch über GAPS friends und auch in der Facebook-Gruppe Rat, wenn es holprig wird.

Eure

Sandra

Eure

Sandra

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